1’660 km bis Spanien
Vom Rhein bis zum Atlantik – 1’660 Kilometer Freiheit, Natur und Radabenteuer zwischen Alpenausläufern, Feldern, Küstenwinden und kleinen Dörfern Frankreichs
Doch wie kam es überhaupt dazu?
Als unsere Kinder noch ganz klein waren, wuchs in uns der Wunsch, vor dem Schuleintritt eine Weltreise als Familie zu machen. Ganz unkonkret begleitete uns dieser Gedanke über mehrere Jahre – wie eine kleine Sehnsucht im Hintergrund. Doch dann kam die Geburt unserer Tochter – und gleichzeitig der Start in die Selbständigkeit. Plötzlich standen ganz andere Themen im Raum und unser Traum rückte in weite Ferne.
Irgendwann fragten wir uns: Warum eigentlich nicht eine Weltreise light?
Mein Wunsch zu reisen war stärker als der meines Mannes – und so begann ich zu planen und zu überlegen, wie ich alleine mit zwei kleinen Kindern unterwegs sein könnte. Fliegen erschien mir mit all dem Gepäck und zwei Kleinkindern kaum machbar. Auch ein Wohnmobil klang zwar praktisch, aber als Alleinreisende mit zwei Kindern war es für mich schwer vorstellbar, wie ich während der Fahrt beide sinnvoll beschäftigen sollte.
Warum also nicht mit dem Fahrrad?
Langsam formte sich ein konkreter Plan – einer, der Freiheit, Bewegung, Natur und ein bisschen Abenteuer verband. Wir starteten in Basel und machten uns Anfang Juli 2022 mit Zelt, Kocher, zwei Fahrrädern und einem Thule-Fahrradanhänger auf den Weg in Richtung Atlantik. Unser Ziel: Portugal.
Spoiler: Du willst wissen, wie ich mit zwei Kids, Zelt und halbem Decathlon-Inventar durch Frankreich geradelt (und später gelaufen) bin? Scroll ganz runter – da gibt’s die ganze Packliste!
Zum Glück hatte ich einen kleinen Bonus im Ärmel: Mein Papa begleitete uns während der ersten zwei Wochen der Reise. Seine Unterstützung – ob beim Zeltaufbau, beim Navigieren oder einfach als zusätzlicher Erwachsener im Alltag auf Tour – war Gold wert. Auch wenn es die eine oder andere Auseinandersetzung gab - schliesslich war diese Art von Reisen absolut neu für uns alle - bedeutete es vor allem, entspannt in das Abenteuer hineinzuwachsen und gleichzeitig wertvolle Zeit zwischen den Generationen zu erleben.
Wenn alles schiefläuft – und genau das das Abenteuer ausmacht
Manchmal sind es nicht die perfekten Momente, die im Gedächtnis bleiben – sondern genau die, bei denen man sich fragt: „Was machen wir hier eigentlich?“
Acht platte Reifen. Ja, acht. Ein quietschender Anhänger, der sich anhörte, als würde er gleich auseinanderbrechen. Ein Zelt, das wir in- und auswendig kannten – nicht nur, weil wir es täglich auf- und abbauten, sondern auch, weil sich unsere Kinder darin übergeben mussten. Gleich mehrfach. Und beide miteinander. Das Zelt neu, dunkel, keine Taschenlampe zur Hand und der (neue) Reissverschluss liess sich nicht öffnen. Worst-case-szenario vom feinsten. Danach war ich entspannt, denn - was sollte noch schlimmeres passieren?😆
Doch das Abenteuer ging weiter….Wir hatten zu viel eingepackt (natürlich), kämpften mit steinigen Wegen, klitschnassen Klamotten und fragwürdigen Hygieneverhältnissen auf französischen Campingplätzen, die uns gelegentlich eher an Survival-Training erinnerten als an eine Fahrradreise ans Meer.
Und doch... wir würden es sofort wieder tun bzw. das Abenteuer widerholte sich weitere zwei Male in den darauffolgenden Jahren!
Denn zwischen all dem Chaos passierten die kleinen, stillen Wunder:
Menschen, die stehen blieben, als wir mit plattem Reifen am Straßenrand saßen, und uns spontan beim Flicken halfen.
Kinder, die innerhalb von Minuten neue Freundschaften auf dem Zeltplatz schlossen – und stundenlang barfuß Fangen und Fussball spielten, als würden sie sich schon ewig kennen.
Spontane Treffen mit anderen Reisenden, die teilweise bis heute andauern.
Sonnenuntergänge am Atlantik, bei denen uns der Wind den Sand um die Nase wehte – und unsere Herzen gleichzeitig so leicht waren wie nie.
Lachanfälle im Zelt. Salzige Haut, klebrige Hände von geschmolzenem Eis und das Gefühl, als Familie ganz nah bei uns selbst angekommen zu sein.
Diese Reise war keine Wellness-Auszeit. Es war eine Zeit voller Improvisation, unerwarteter Abenteuer– und genau dadurch so intensiv, so ehrlich, so unvergesslich.
Unsere Kinder erzählen heute noch von „Marie aus Paris” oder dem “Teddybär der zulange auf dem Gepäckträger sass und nun einen schwarzen Hintern hat” (siehe Foto unten…).
Und wir? Wir erinnern uns an ein Abenteuer, das uns stärker gemacht hat – als Familie, als Menschen, und ganz bestimmt auch als Radreisende.
Unser treues Expeditionsfahrzeug auf zwei Rädern: der Thule-Anhänger
Ein kleines, großes Highlight unserer Reise war ganz klar unser Thule-Fahrradanhänger. Während ich gestrampelt habe (und geschwitzt, fluchend bergauf, jubelnd bergab), thronte meine 2,5-jährige Tochter wie eine kleine Königin in ihrem gemütlichen Gefährt – sicher angeschnallt, rundum vor regen und Sonne geschützt und mit bestem Blick auf die vorbeiziehende Welt. Der Anhänger wurde schnell zum mobilen Wohnzimmer, Snackstation, Kuschelhöhle, Regenschutz und Notfall-Schlafplatz. Ganz ehrlich: Ohne ihn wäre diese Reise kaum machbar gewesen.
Er hat Regen, Staub, Kinderkekse und eisverschmierte Hände tapfer ertragen – und selbst als der Feldweg zur Geröllpiste wurde, blieb der Thule stoisch in der Spur. Wenn uns eines auf dieser Reise nicht im Stich gelassen hat, dann war es dieser Anhänger. 😄
Falls du also mit kleinen Kindern auf große Tour gehen willst – egal ob zur Kita oder bis an den Atlantik – dann schau dir diesen treuen Begleiter mal an:
Thule war übrigens über Jahre ein treuer Begleiter in unserem Alltag. Egal ob beim Spaziergang, Einkaufen, spazieren, joggen oder auf grosser Fahrradtour. Er hat einfach alles standgehalten. Wir haben über die Jahre mehrere Modelle getestet und können ausnahmslos ALLE Fahrradanhänger von Thule sehr empfehlen.
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Vom Sattel in die Wanderschuhe – unser spontanes Jakobsweg-Abenteuer mit Kindern
Geplant war eine gemütliche Radreise durch Frankreich und Spanien. Gekommen ist ein echtes Abenteuer.
Es begann, wie so viele große Geschichten beginnen: Mit Regen. Und Gegenwind. Und Höhenmetern, die uns nach jeder Kurve leise fluchen ließen.
Wir waren an der französischen Grenze, irgendwo zwischen „gleich geschafft“ und „niemals schaffen wir das“, gestrandet. Die letzte Stadt vor dem Grenzübergang war Urrugne – ein hübscher, windgepeitschter Ort mit Hügeln, die uns den letzten Nerv (und unsere letzten Müsliriegel) raubten.
Zum Glück gab es Olivier. Unser AirBnB-Host mit Herz, Humor und einem Haus, in dem man sich zwischen Kaffeetassen verlieren konnte. Eigentlich wollten wir nur eine Nacht bleiben. Wir blieben fast eine Woche.
Plan A? Gescheitert. Plan B? Ziemlich spannend
Als das Wetter kälter wurde und die Aussicht auf weitere Steigungen auf zwei Rädern uns mehr schaudern ließ als der Wind, fassten wir einen spontanen Entschluss: Wir lassen die Fahrräder zurück und gehen zu Fuß weiter. Auf dem Jakobsweg. Ohne Wanderausrüstung. Klingt verrückt? War es auch.
Olivier – der Engel in Jogginghose – bot nicht nur einen Unterschlupf für unsere Fahrräder, sondern fuhr uns auch noch über die Grenze nach Spanien. Ziel: Decathlon. Statt Spielsachen kauften wir Rucksäcke, Wanderschuhe und Regenschutz. Prioritäten, oder so.
Zurück in Urrugne startete unser neues Kapitel: Pilgern mit Kinder. 20 Kilometer zu Fuß bis zur ersten Herberge. Unser Start? Ganz entspannt.
Abends waren wir aber triefnass, durchgeweicht bis auf die Unterwäsche und bei den Kindern hieß es: „wir haben nur noch pinke Hosen - hauptsache trocken!“. Am nächsten Morgen zogen wir dieselben nassen Schuhe wieder an. Glorreiche Idee!
Begegnung mit Marie – oder: die Waldexpedition, die keiner kommen sah
Beim Auschecken aus der Herberge trafen wir auf Marie, eine Pariser Stadtführerin auf ihrem Camino nach Santiago de Compostela. Sie fragte höflich: „Darf ich mich euch anschließen?“
Wir lachten: „Eher wir uns dir!“ Und los ging’s – ein Duo (plus Kinder), vereint durch Matsch, Missverständnisse und Muskelkater.
Der Weg nach Irun sollte „gut machbar“ sein. Was uns niemand sagte: dass man dafür wohl Sherpas braucht. Oder ein Maultier. Oder ein Wunder.
Schon nach den ersten Kilometern wurde unser neues Lieblingsspiel:
Anhalten. Anhänger entladen. Gepäck hochtragen. Runterlaufen. Kinder hochtragen. Repeat.
Wir schwitzten, lachten, schimpften – und redeten uns gegenseitig Mut zu. In spanisch, englisch und irgendwas dazwischen.
Irun: Wir leben noch. Und sind sowas von glücklich.
Abends, völlig erschöpft, aber mit leuchtenden Augen, kamen wir in Irun an. Eine Herberge, ein Bett, ein bisschen Stolz. Und das sichere Gefühl: Das war verrückt. Aber irgendwie richtig gut.
Marie blieb noch eine Nacht mit uns. Seitdem sind wir in Kontakt – sie ist Teil unserer Reisegeschichte, unseres Abenteuers in Frankreich!
Am nächsten Morgen schnürten wir erneut die Wanderschuhe. 20 weitere Kilometer warteten. Ziel: San Sebastián. Unsere Beine müde, unser Herz weit.
Fazit: Manchmal ist Plan B der bessere Plan
Wir hatten nicht die beste Ausrüstung. Nicht das beste Wetter. Aber wir hatten Lust auf etwas Neues. Und Mut, einfach mal loszulaufen.
Mit nassen Schuhen, wackligen Knien und einem Haufen Geschichten im Gepäck, die wir nie vergessen werden.
Und genau darum geht’s doch beim Reisen, oder?
Unsere Fahrradausrüstung für die große Reise – was sich bewährt hat
Eine Fahrradreise mit Kindern quer durch Frankreich – das ist kein Spaziergang. Und schon gar kein minimalistischer Campingausflug. Umso wichtiger war für uns die richtige Ausrüstung: praktisch, robust, durchdacht – und idealerweise auch kindertauglich.
Hier stellen wir dir unsere wichtigsten Begleiter vor – vom Zelt bis zur Solar-Powerbank. Einige Produkte haben uns sprichwörtlich den Hintern gerettet, andere eher überrascht. Los geht’s!
1. Fahrradtaschen vorne
Die vorderen Taschen an meinem Lowrider-Gepäckträgern waren perfekt für alles, was wir tagsüber griffbereit brauchten: Snacks, Regenkleidung, Malsachen für die Kids. Wichtig war uns, dass sie wasserdicht, kompakt und dennoch stabil waren – auch bei starkem Regen und ruppigem Beladungssystem durch kleine Hände.
→ Thule Schild pannier
2. Fahrradtaschen hinten
Meine wahren Lastentiere: In den großen hinteren Taschen transportierte ich alles vom Zelt bis zu Kleider und Spielsachen. Sie mussten viel aushalten – und haben es auch. Besonders praktisch war die einfache Befestigung und dass man sie schnell vom Rad nehmen konnte, wenn wir spontan eine Pause machten oder in der Unterkunft alle Taschen vom Fahrrad nehmen mussten.
→ VAUDE Aqua black plus
3. Lenkertasche
Der „Schatzbeutel“: In meiner VAUDE Ebox Lenkertasche landeten Kamera, Handy, Portemonnaie, Reisedokumente – alles, was schnell erreichbar und gut geschützt sein musste. Eine Kartenhülle obendrauf war unterwegs Gold wert.
→ VAUDE Ebox Lenkertasche
4. Zelt
Unser kleines mobiles Zuhause. Schnell auf- und abgebaut, leicht, wetterfest – und groß genug für uns alle vier. Besonders wichtig: ein regendichtes Außenzelt und ein belüfteter Innenraum, damit die Nächte nicht zur Tropfsteinhöhle wurden. Zudem war das Vorzelt ideal um Schuhe und Gepäck vor Regen zu schützen.
→ Trekking Tunnel MT900
5. Isomatten
Bequem schlafen – auch auf französischem Schotterboden? Kein Problem mit den richtigen Isomatten. Wir hatten selbstaufblasbare Modelle, die leicht waren, aber trotzdem richtig warm hielten.
→Sea to summit ultralight
6. Schlafsäcke
Hier wollten wir auf keinen Fall frieren – und das war gut so. Unser Mix aus Daunen- und Kunstfaserschlafsäcken funktionierte bei verschiedenen Temperaturen und ließ sich auf ein Minimum komprimieren. Ein wichtiger Tipp: Den Reißverschluss vorher testen – mitten in der Nacht sind hakelige Zipper keine Freunde.
→ [Produkt]
7. Solar-Powerbank
Unsere Stromquelle für alles: Handys, Laptop, Taschenlampe. Dank Solar funktionierte das Teil auch auf langen Strecken ohne Steckdose – zumindest bei Sonne. An wolkigen Tagen reichte es immerhin für das Nötigste.
→ Solar Powerbank
8. Gaskocher
Unverzichtbar für Kaffee, Nudeln und Suppen bei Regen. Unser kleiner Kocher war leicht, kompakt und schnell einsatzbereit. Achtung: Die Gaskartuschen variieren je nach Land – also rechtzeitig checken, wo es Nachschub gibt.
→ Camping Gaskocher
Zudem:
Ultraleichter Campingstuhl, VONTOX Tarp. Outdoor Gewürzbehälter. Kinder Fahrradwimpel, Gepäckträger vorne,
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