Fahrradreisen

Fahrradreise mit Kindern – wie wir auf zwei Rädern Freiheit, Nähe und jede Menge Abenteuer fanden

"Ihr macht was?! Mit den Kindern? Auf Fahrrädern? Und Gepäck? Und Zelt?!" Unsere erste Fahrradreise zu dritt hat viele Augenbrauen hochgezogen. Auch unsere eigenen. Doch was als spontane Schnapsidee entstand, wurde zu einem der intensivsten, lehrreichsten und lustigsten Kapitel unserer bisherigen Reisen.

Fahrradreisen mit Kindern sind anders

Sie sind langsam, sie sind ehrlich, sie sind direkt. Man spürt jeden Anstieg, riecht jede frisch gemähte Wiese und merkt sehr schnell, ob man genug Snacks eingepackt hat. Und während ich früher Reisen minutiös durchgeplant habe, war unsere erste Radtour ein Sprung ins kalte Wasser. Oder besser: ein Strampeln ins Ungewisse. Mit zwei Kindern, Zelt, Kocher und viel zu vielen Sorgen im Gepäck.

Aber weißt du was? Es war herrlich. Nicht in jedem Moment, aber insgesamt. Wir haben gelernt, dass 30 Kilometer mit Kindern ganz anders zählen. Dass Müsli aus Platikschalen auf einer Picknickdecke besser schmeckt als jedes Hotelfrühstück (naja fast…). Und dass man auf einem Radweg mehr über Teamwork, Grenzen und Glück lernt als in einem ganzen Jahr Schulalltag.

Die Kinder? Haben gestritten, gelacht, gequengelt, gesungen. Haben Regen gehasst und Pfützen geliebt. Haben gelernt, dass man sich selbst motivieren kann, wenn mal niemand dazu Lust hat. Dass Pausen keine Schwäche, sondern Strategie sind. Dass man auch bei Gegenwind vorankommt.

Für mich als Mama war es eine Mischung aus Projektmanagement, Gelassenheitsübung und Achtsamkeitstraining. Ich habe gelernt, dass weniger wirklich mehr ist. Weniger Gepäck. Weniger Erwartungen. Weniger Kilometer. Dafür mehr Flexibilität. Mehr Humor. Und mehr gemeinsames Staunen.

Unsere Etappen waren kurz und kindgerecht. Meist 30 bis 50 Kilometer, mit ausgedehnten Pausen, viel Spielzeit und spontanen Umwegen. Schlafen? Entweder im Zelt oder in kleinen Hotels, je nach Wetter, Laune und Energie. Gegessen wurde, was gerade passte. Müsli, Nudeln, Dipp und ganz viel Baquette. Und ja, auch mal zwei Eis am Tag. Survival of the Sweetest.

Gelernt haben wir auch in Sachen Ausrüstung. Was nicht in drei Sekunden griffbereit war, war nutzlos.

Unsere 10 wichtigsten Learnings unterwegs:

  1. Pausen sind Gold wert – auch wenn man denkt, man braucht keine.

  2. Weniger ist mehr. Wirklich. Auch bei Kinderspielzeug.

  3. Der erste Kilometer ist der schwerste.

  4. Motivation kommt oft nach dem ersten Snack.

  5. Regen ist halb so schlimm, wenn man trocken starten kann und ein Set trockene Kleider im Gepäck hat.

  6. Kinder wollen mitentscheiden – und sollten es auch.

  7. Ein gemeinsames Lied kann Wunder wirken (wir haben eine ganze Fahrrad-Abenteuerliste)

  8. Technik versagt. Intuition selten.

  9. Nicht der Plan zählt, sondern die Stimmung.

  10. Wenn alle lachen, ist alles gut – egal wie chaotisch es ist.

Unsere Helden?

Vor allem das für Allerlei eingesetzte Tarp, die Lenkertasche, das Abschleppseil, der mini-Gaskocher und die mini-bluetooth-Musikbox.

Diese Dinge haben sich wirklich bewährt:

  • Eine gute Lenkertasche mit Schnellzugriff

  • Kleine, robuste Snackboxen mit Fächern

  • Regenjacken, die sich schnell überwerfen lassen

  • Powerbank für spontane Notfälle

  • Ein einfaches, ultraleichtes Tarp als Picknickdecke oder um bei Regen zwischen zwei Fahrrädern ein ‘Dach’ zu bauen.

  • all-in-one Sandalen.

  • Ein leichtes Zelt mit schneller Aufbauzeit

  • Zwei Lieblingsspiele pro Kind (nicht mehr!)

Die besten Strecken

Für uns waren es ruhige Flussradwege, fernab vom Verkehr. Die Donau, die Loire, die Nordseeküste. Mit vielen Pausenplätzen, Spielmöglichkeiten und Eisdielen.

Und wenn du jetzt denkst:

"Das klingt schön, aber ist das was für uns?" – dann sag ich: Probiert es aus. Fangt klein an. Vielleicht ein Wochenende. Vielleicht mit Unterkunft. Vielleicht mit Leihrädern. Wichtig ist nicht die Distanz, sondern die Erfahrung. Nicht das Ziel, sondern das gemeinsame Unterwegssein.

Auf diesem Blog teile ich unsere komplette Packliste, unsere Lieblingsprodukte für unterwegs, Tipps für Regentage (100+ Spielideen!), Pannensituationen, Motivationstipps für Kinder, Routenvorschläge und jede Menge Erfahrungswerte, die dir den Start erleichtern. Schau auch in unsere Beiträge zu Handgepäckreisen, Reisespielen, Reiseapotheke und Minimalismus auf Reisen – alles zahlt auf das große Abenteuer "Reisen mit Kindern" ein.

Denn am Ende dieser Reisen waren wir nicht nur ein paar Hundert Kilometer weiter. Wir waren verbundener, entspannter und überraschend glücklich – trotz Mückenstichen, verlorener Socken und matschiger Schlafsäcke. Und das ist doch irgendwie das schönste Souvenir, das man sich mitnehmen kann.


 

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